Viele Phänomene sind landläufig weit verbreitet und bekannt. So hat jeder einmal schon von Geistern oder Poltergeistern gehört, doch nur wenige haben sich schon einmal ernsthaft mit der Arbeit und den Forschungen befasst, welche Parapsychologen auf sich nehmen, um Erklärungen zu finden. Auf dieser Seite soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden, sich, zumindest in einen kleinen, ungefährlichen Bereich, im Selbstversuch mit der Arbeit des Parapsychologen vertraut zu machen. Selbstverständlich sind all die folgenden Versuch nur Abstraktionen der realen Arbeit des Parapsychologen, gestaltet in einer künstlichen Atmosphäre, die nicht einmal annährend der Realität gleicht, doch die Ergebnisse können sie verblüffen und ihnen zumindest einen vagen Blick über den Tellerand der normalen Realität gewähren. Wir wünschen ihnen viel Spaß!

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Versuch 1: Zufallszauber mit Würfeln (Bildquelle: 123RF)

Wer kennt das von" Mensch-Ärgere-Dich-Nicht "nicht? Nur ein einziger Würfelwurf trennt einem vom Sieg, doch die vermaledeite 1, die noch benötigt wird um die letzte Spielfigur in das Ziel zu rücken kommt einfach nicht! Zufall ist ein Phänomen, welches so gegenwärtig ist, dass es eigentlich schon gar nicht mehr als solches wahrgenommen wird... und dabei gibt es doch recht häufig Abweichungen von der mathematischen Wahrscheinlichkeit.

So auch in diesem Zufallsexperiment: Suchen sie sich mit einem Würfel (6-Seitig und nicht manipuliert)  bewaffnet ein ruhiges Plätzchen und konzentrieren sie sich. Denken sie an eine Belohnung, die sie erwartet, wenn sie mindestens 10 mal eine 6 Würfeln. Anschließend nehmen sie sich den Würfel und würfeln 12- Mal. Merken oder notieren sie sich, wie oft sie die 6 gewürfelt haben. Das Ergebnis können sie anschließend unter Umfragen eintragen und sehen, ob sie im Durschnitt liegen oder nicht.
Rein mathematisch besteht zu 1/6 die Chance, dass sie die 6 Würfeln. Folglich sollten sie am Ende 2-mal die 6 gewürfelt haben (+/- 1 für eine realistische Abweichung). Bei allen anderen Ergebnissen greift das Phänomen "Zufall". Sie können dieses Experiment beliebig oft wiederholen. Sollten sie fast immer über oder unter der mathematischen Wahrscheinlichkeit liegen, dann sind sie definitiv ein Mensch der, je nachdem, Glück/Pech hat.

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Versuch 2: Einmal ein Parapschologe sein... (Bildquelle: Kerstin Schoene)

Was macht die Feldarbeit eines Parapsychologen i.d.R. aus? Genau, Geisteruntersuchungen an Spukorten. Nun sollen sie sich nicht wahrlich an einen Spukort begeben und verzweifelt darauf hoffen, dass tatsächlich ein Geist auftaucht. Doch mithilfe der Imagination können sie ein solches Szenario nacherleben, wenn Sie genügend Phantasie besitzen. Dazu müssen sie sich lediglich nach Anbruch der Dunkelheit an einen Ort begeben, der ihnen eine natürliche, dicht bewachsene Umgebung bietet (Wald, Stadtpark) und wo sie Zivilisationslärm, wie Autos, nicht mehr hören. Nehmen Sie sicherheitshalber eine Taschenlampe mit. Nachdem sie den besagten Platz erreicht haben, schalten sie die Taschenlampe aus und blicken sie in die Dunkelheit. Stellen sie sich nun vor, sie sind Parapsychologe und suchen nach einem Geist, der sich nur akustisch bemerkbar macht. Leider haben ihre Recherchen nichts genaueres ergeben, weshalb sie nun versuchen, jedes Geräusch zunächst einer natürlichen Quelle zuzuordnen. Merken sie sich jene Geräusche, die sie nicht zuordnen konnten oder bei denen sie sich mehr als unsicher sind und stellen sie sich nun vor, diese wären von dem Geist. Wie bewegt er sich? Kommt er Ihnen näher? Was tut er?
Sollten sie Angst bekommen oder sie ein ungutes Gefühl überkommen, oder ihnen nach einer gewissen Zeit einfach langweilig sein, brechen sie den Versuch ab und freuen sie sich über die neugewonnen Erfahrungen, die ihnen nicht nur einen kleinen Einblick in die Feldabreit des Parapsychologen, sondern auch in das Nachtleben der Natur gegeben haben.

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Versuch 3: Einmal ein Parapschologe sein Teil 2.

Achtung! Dieser, rein mentale, Versuch ist nichts für ängstliche Gemüter. Tatsächlich sollten sie an dieser Stelle zu lesen aufhören, wenn sie bereits bei den Gedanken an einen Geist oder bei Eintreten der Dunkelheit bange wird, denn die Imagination dieses Versuches ist so persistent, dass es sogar mir hin und wieder unabsichtlich passiert, dass ich das Gedankenexperiment unbewusst vollführe und mich einer der größten Ängste aussetze, die mir eine Gänsehaut auf derselbigen zaubert.

Da Geister ein fast unexploriertes Gebiet sind, ist praktisch fast nichts unmöglich. Und auch wenn über 90% der Geister gut oder neutral sind, gibt es doch einen geringen Prozentsatz von gefährlichen, was die Arbeit eines Parapsychologen zu einem riskanten Hobby macht. In eine solche riskante Situation wollen wir uns nun mental begeben. Wenn im vorigen Versuch die Angst noch recht gering war, so lag das daran, dass wir uns in Sicherheit wiegen konnten. Wir sind zu einen externen Ort gegangen, von dem wir wieder fliehen können. Doch wie sieht es aus, wenn wir uns auf der Toilette befinden? Dazu noch in einer, in der das einzige Fenster mittels eines Schlosses verschlossen ist und dessen Schlüssel dummerweise in der Stube liegt?

Testen sie es. Stellen sie sich vor, dass ihr Badezimmerfenster nicht mehr geöffnet werden kann und begeben sie sich nach Einbruch der Dunkelheit auf die Toilette. Fernseher und ähnliches sollten zumindest auf lautlos gestellt sein, damit diese Geräusche die Imagination nicht stören. Wenn sie den Effekt verstärken wollen, sollten sie sich mit Müdigkeit auf die Toilette begeben, oder warten, bis sie alleine Zuhause sind. Setzen sie sich dann auf die Toilette und lauschen der Stille. Stellen sie sich vor, es gäbe wirklich Geister und fokussieren sie langsam die Tür, die sie offen stehen gelassen haben. Auf einmal hören sie ein langsames, schlurfendes Geräusch, dass sich vom Flur aus zu nähern scheint. Etwas naht sich ihnen. Auf einmal sehen sie die Ursache: ein kleines, halb transparentes Geistermädchen biegt vom Flur in das Badezimmer ein. Eine kleine Puppe hält das Mädchen in der Hand, die sie über den Boden schleift. Als sie sie bemerkt, blickt sie sie mit starrem Blick an und streckt ihren freien Arm in ihre Richtung, während sie sich langsam Schritt für Schritt nähert. Sie können nicht fliehen und sie wissen, dass sie dem Geist nichts anhaben können. Doch er will etwas von ihnen. Als sie nur noch ein Schritt von den Geistermädchen trennt, schließen sie die Augen und wünschen sich, sie hätten dieses Selbst-Experiment nie gemacht, doch als sie sie wieder öffnen, ist das Mädchen verschwunden und sie stellen fest, dass sie sich dies alles nur in ihrer Phantasie erdacht hatten.

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Versuch 4: Angewandte Koinzidenz(en)

Koinzidenz, das seltsame Phänomen des Zufalls: wie kann es sein, dass Dinge zufällig passieren, wie im Versuch 1 beschrieben? Ist der erste Selbstversuch wahrlich vom Zufall abhängig, so sind es Koinzidenzen wohl noch mehr. Bei dem Würfel gibt es kaum Einflussgrößen, das Experiment folgt einem eindeutigen Versuchsaufbau und daher sollte das Ergebnis vorhersehbar sein, anhand der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Doch was hat es mit Zufällen auf sich, auf die eine Vielzahl von Parametern wirken und dennoch zutreffen? Dies lässt sich selbst sehr gut und ohne großen Aufwand überprüfen. Alles was man dazu benötigt ist viel Geduld.

Man suche sich zwei benachbarte Parkbänke im Freien und setzt sich so, dass man diese gut beobachten kann. Mit Zettel und Stift bewaffnet wird nun notiert, was für Art von Personen sich auf welche Bank setzen. Dies kann gut in Form einer Tabelle sein, in der Parkbak 1 und 2 die Spalten darstellen, und als Zeilen sollten Argumente gewählt werden wie: Geschlecht, Alter (Kind/Erwachsen/Senior z.B.), Kleidungsstyl usw. (die Grenzen sind nur durch die eigene Phantasie beschränkt) und dann mittels Strichliste notiert werden welche Personen mit welchen der gewählten Eigenschaften sich auf welche Parkbank gesetzt haben. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden sich bei jeder Parkbank ganz bestimmte Eigenschaften vermehrt aufzeigen und somit im Rückschluss sagen lassen, von welchen Personen diese bevorzugt wird - obwohl beide Parkbänke an sich identisch sind und somit das Verhältnis eigentlich 50/50 sein sollte. Ein wahrhaftiger Fall von Koinzidenz.